China - USA - Nordkorea: die nukleare Gefahr in Ostasien
erschienen in der Publikation "ISS AKTUELL"
Autor(en):
Mag. Dr. Gerald Brettner-MesslerThemen:
Sicherheitspolitik, Strategie

Abstract:
Schon seit Jahren verschieben die USA den Schwerpunkt ihrer strategischen Aufmerksamkeit nach Asien. Diese Politik richtet sich primär gegen den strategischen Herausforderer China. Im US-Wahlkampf kündigte Donald Trump sogar eine noch aggressivere Politik an. Am Beginn der Amtszeit von Präsident Trump stand sogar eine Abkehr von der Ein-China-Politik im Raum, doch hat sich diese Befürchtung vorerst nicht bewahrheitet. Die unterschiedlichen Interessen Chinas, seiner teilweise auch mit den USA verbündeten Nachbarn und der USA selbst haben bereits in den vergangenen Jahren zu zahlreichen Spannungen im Ostchinesischen und Südchinesischen Meer geführt (siehe dazu detaillierter ISS Aktuell 5/2015). Auf Grund des nordkoreanischen Nuklearprogramms sind die USA und China jedoch trotz aller Antagonismen aktuell an einer sicherheitspolitischen Kooperation interessiert. Nordkorea versucht, sich durch die Entwicklung von Nuklearraketen gegen einen erzwungenen Regime Change zu wappnen und Drohpotential gegen die USA in die Hand zu bekommen. Demgegenüber wollen die USA keinesfalls einsatzfähige Interkontinentalraketen, welche die USA bedrohen könnten, dulden. China wiederum kann und will einen US-amerikanischen Alleingang im eigenen Hinterhof nicht dulden. Die Zutaten für eine komplexe Krisensituation sind somit angerichtet.